In Hongdae. |
Es ist schon mehr als ein Jahr her, aber diese zehn Tage
gehören zu den Schönsten und Aufregendsten in meinem Leben, so dass ich sie
niemandem vorenthalten wollte.
29. Juli 2013
Nach meinem Abenteuer im Libanon hatte ich nicht
erwartet, so bald wieder vor einem Neuen zu stehen – doch so wie’s aussieht,
hatte ich noch andere heiratswillige Freunde. Ende Januar bekam ich die
Einladung zu Hye Sook und Ferdinands Hochzeit – dieses Mal in Südkorea!
Die beiden gehören zu meinen besten Freunden (siehe hier) und als Paar
sind sie unschlagbar. Diesen wichtigen Tag wollte ich also keinesfalls
verpassen. Geholfen hat auch, dass ich
etwas in südkoreanische Popkultur oder genauer gesagt Popmusik vernarrt bin und
mich auch ein bisschen mit der Sprache auseinandergesetzt habe (= Hangul lesen gelernt, aber nur im Schneckentempo). Also habe ich
ohne grosses Wenn und Aber meine Flüge vom 17.3.-27.3. gebucht. Mitten im
Semester, aber wozu ist man Student, wo’s doch keine Anwesenheitspflichten
gibt.
Geflogen bin ich mit Qatar Airways, also Zürich-Doha-Incheon. War ganz angenehm,
genauer erinnere ich mich nicht mehr. Ausser dass ich dank zwei Semester
Arabisch die Durchsagen am Flughafen in Doha teilweise verstanden habe
(≧∇≦)b.
Wärend den Tagen vor der Hochzeit wollte ich noch ein wenig Seoul
(Südkoreas Hauptstadt) entdecken und habe dafür ein Hostel (http://www.annyoung.hostel.com/) in
Hongdae gebucht. Hongdae ist DAS Viertel für junge Leute, Studenten und
Nachtschwärmer mit kleinem Portemonnaie. Das Hostel lag abseits vom ganzen
Rummel und ich hatte erst Mühe, es zu finden. Glücklicherweise habe ich mir
über http://www.sroaming.com/eng/main.asp
vorab ein lokales Handy reserviert, welches ich einfach am Flughafen abholen
konnte. Die Miete kostet nur etwa 1CHF-3CHF pro Tag und damit konnte ich zu lokalen
Preisen telefonieren. Kann’s nur empfehlen!
Es war das erste Mal, dass ich alleine in ein Land
gereist bin, dessen Muttersprache ich nicht beherrsche. Im Nachhinein war es
etwas tollkühn, dass ich so unvorbereitet hin bin. Aber insgesamt habe ich
überraschend gut zurechtgefunden, bin nie verloren gegangen und hab sogar gutes Essen gefunden…!
Am ersten Abend hatte ich dabei etwas Hilfe von Kimi, einem
Kumpel, der in Seoul wohnt. Es gab leckeres Bibimbap! Schon wenn ich dran
denke (°Q°)…
Auf jeden Fall wollte ich mich nicht zu sehr auf Kimi
verlassen und habe am nächsten Tag die Stadt alleine erkundet – bzw. ich bin
mit der U-Bahn irgendwohin gefahren und dann rumgelaufen. Als
erstes in das Gebiet um City Hall und
Myeongdong. Dort gibt es riesige Underground-Shopping-Areale. Ein Wunder, dass
ich trotz meines beschränkten Orientierungssinns immer wieder den Weg zurück gefunden habe. Dort habe ich so
einige Nachmittage verbracht, es gab so viel zu entdecken und zu kaufen. Als
Mitbringsel habe ich u.a. koreanische Stäbchen eingekauft. Ich finds lustig,
dass sie so anders sind als die Chinesischen (flacher & eckiger).
Die ersten paar Tage liefen jedenfalls mehr oder weniger so ab. Für die
U-Bahn habe ich mir so ne aufladbare Karte gekauft, aber obwohl ich recht viel
rumgefahren bin, hat sich beim Nachrechnen die Karte für mich nicht gelohnt. Irgendwas habe ich
wohl falsch gemacht.
Bin morgens eher spät aufgestanden (und dann erst einmal in
den Coffee-Shop…jeder zweite Laden in Seoul ist ein Coffee Shop!) – weil ich
noch bis spät abends programmiert habe. Vorlesungen konnte ich schwänzen, aber
vor den benoteten Programmieraufgaben konnte ich mich nicht drücken. Ohne
Fleiss keinen Preis, duh.
Süsser Coffeeshop in der Nähe des Annyoung-Hostels |
Lustigerweise bin ich teilweise noch vor dem Hostelbesitzer Jaehun ins Bett. Der Typ war echt ulkig! Supernett, hatte aber einen
speziellen Lebensstil, e.g. die Arbeit verschlafen, obwohl sie erst um
11:00 anfing und bis spät nachts Starcraft gespielt. Das Hostel scheint er auch
nur sehr hobbymässig zu betreiben, ich glaube, es war seine Mam, die ab und zu
vorbeikam um zu putzen. In
Südkorea darf
man übrigens auf dem Klo nur selten Papier runterspühlen. Gebrauchtes Klopapier also
in den
Mülleimer daneben…daran musste ich mich doch etwas gewöhnen. Und sie
haben in Korea diese seltsamen Steckdosen vom Typ F (Dicke, runde
Dreierstecke). Dort wo ich war, habe ich aber glücklicherweise
immer Zweiersteckdosen gefunden, solche wie wir sie bei uns kennen.
Nebst Shopping und Museen (e.g. Seoul Museum of Art) besuchen, habe ich noch was anderes Verrücktes gemacht:
Meine Haare gefärbt! Und zwar gleich richtig:
Eigentlich wollte ich Schwarz-Violett-Orange. Aus irgendeinem Grund hat mich der Frisör überredet Lila und Orange umzukehren. Und aus irgendeinem anderen Grund sind auf meinem Haar die Farben plötzlich Gelb und Schockpink geworden. Auch gut, Hauptsache knallig. Das Ganze hat mich ca. 170 CHF gekostet, aber dafür sass ich auch 5h dort (meine Haare wollten einfach nicht bleicher werden, argh). Will gar nicht wissen, was mich das hier gekostet hätte.
Eigentlich wollte ich Schwarz-Violett-Orange. Aus irgendeinem Grund hat mich der Frisör überredet Lila und Orange umzukehren. Und aus irgendeinem anderen Grund sind auf meinem Haar die Farben plötzlich Gelb und Schockpink geworden. Auch gut, Hauptsache knallig. Das Ganze hat mich ca. 170 CHF gekostet, aber dafür sass ich auch 5h dort (meine Haare wollten einfach nicht bleicher werden, argh). Will gar nicht wissen, was mich das hier gekostet hätte.
Am dritten (oder vierten?) Tag gesellte sich Maciek zu mir, der polnische Mitbewohner aus Ferdinands WG in Shanghai. Wir haben uns dann zusammen ein paar Sehenswürdigkeiten angeguckt. Unter anderem den grössten der fünf Paläste in der Gegend, der Gyeongbokgung Palast. Dort gibt es stündlich einen Abklatsch von Londons „Change the Guard“ und Maciek und ich haben uns darüber amüsiert, dass die „Guards“ weniger begeistert von ihrem Job schienen. Liegt es an den falschen Bärten?
Ein absolutes Highlight war der Besuch des Bukcheon
Viertels. Dort findet man überall kleine Läden und Kunstgallerien verstreut. Ich
hätte noch ein paar Tage dort abhängen können. Und in der Nähe haben Maciek und ich
per Zufall noch ein supertolles kleines Restaurant gefunden, wo wir uns mit
Bulgogi vollgestopft haben.
Mürrische Wachen. |
Komische Touristin vor dem Gyeongbokgung Palast. |
Bulgogi und tonnenweise Sidedishes, love it! |
17-Gang-Menü zu dem Kimi Maciek und mich eingeladen hat. |
Pagoda beim National Folk Museum, auch einen Besuch wert. |
Hübsche grafische Map von Bukchon. |
Sushi@Lotte Shopping Mall |
Die grosse Hochzeit dann in der Fortsetzung! – Wer nicht
warten will, kann sich meinen Artikel für die Studizeitschrift „VISIONEN“ anschauen.
Hab hier noch ein paar Orte mit Google Maps abgesteckt:
View FeiNan & BTBF Wedding in a larger map
Ferdinand & hausgemachtes Gimbap |
Hab hier noch ein paar Orte mit Google Maps abgesteckt:
View FeiNan & BTBF Wedding in a larger map
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen