4. April 2012

WANK - Wonderful Adventure Now Korea [Part I]




In Hongdae.

Es ist schon mehr als ein Jahr her, aber diese zehn Tage gehören zu den Schönsten und Aufregendsten in meinem Leben, so dass ich sie niemandem vorenthalten wollte.
29. Juli 2013

Nach meinem Abenteuer im Libanon hatte ich nicht erwartet, so bald wieder vor einem Neuen zu stehen – doch so wie’s aussieht, hatte ich noch andere heiratswillige Freunde. Ende Januar bekam ich die Einladung zu Hye Sook und Ferdinands Hochzeit – dieses Mal in Südkorea!
Die beiden gehören zu meinen besten Freunden (siehe hier) und als Paar sind sie unschlagbar. Diesen wichtigen Tag wollte ich also keinesfalls verpassen. Geholfen hat auch, dass ich etwas in südkoreanische Popkultur oder genauer gesagt Popmusik vernarrt bin und mich auch ein bisschen mit der Sprache auseinandergesetzt habe (= Hangul lesen gelernt, aber nur im Schneckentempo). Also habe ich ohne grosses Wenn und Aber meine Flüge vom 17.3.-27.3. gebucht. Mitten im Semester, aber wozu ist man Student, wo’s doch keine Anwesenheitspflichten gibt.
Geflogen bin ich mit Qatar Airways, also Zürich-Doha-Incheon. War ganz angenehm, genauer erinnere ich mich nicht mehr. Ausser dass ich dank zwei Semester Arabisch die Durchsagen am Flughafen in Doha teilweise verstanden habe (≧∇≦)b.

Wärend den Tagen vor der Hochzeit wollte ich noch ein wenig Seoul (Südkoreas Hauptstadt) entdecken und habe dafür ein Hostel (http://www.annyoung.hostel.com/) in Hongdae gebucht. Hongdae ist DAS Viertel für junge Leute, Studenten und Nachtschwärmer mit kleinem Portemonnaie. Das Hostel lag abseits vom ganzen Rummel und ich hatte erst Mühe, es zu finden. Glücklicherweise habe ich mir über http://www.sroaming.com/eng/main.asp vorab ein lokales Handy reserviert, welches ich einfach am Flughafen abholen konnte. Die Miete kostet nur etwa 1CHF-3CHF pro Tag und damit konnte ich zu lokalen Preisen telefonieren. Kann’s nur empfehlen!

Es war das erste Mal, dass ich alleine in ein Land gereist bin, dessen Muttersprache ich nicht beherrsche. Im Nachhinein war es etwas tollkühn, dass ich so unvorbereitet hin bin. Aber insgesamt habe ich überraschend gut zurechtgefunden, bin nie verloren gegangen und hab sogar gutes Essen gefunden…!
Am ersten Abend hatte ich dabei etwas Hilfe von Kimi, einem Kumpel, der in Seoul wohnt. Es gab leckeres Bibimbap! Schon wenn ich dran denke (°Q°)…
















Auf jeden Fall wollte ich mich nicht zu sehr auf Kimi verlassen und habe am nächsten Tag die Stadt alleine erkundet – bzw. ich bin mit der U-Bahn irgendwohin gefahren und dann rumgelaufen. Als erstes in das Gebiet um City Hall und Myeongdong. Dort gibt es riesige Underground-Shopping-Areale. Ein Wunder, dass ich trotz meines beschränkten Orientierungssinns immer wieder den Weg zurück gefunden habe. Dort habe ich so einige Nachmittage verbracht, es gab so viel zu entdecken und zu kaufen. Als Mitbringsel habe ich u.a. koreanische Stäbchen eingekauft. Ich finds lustig, dass sie so anders sind als die Chinesischen (flacher & eckiger).

Die ersten paar Tage liefen jedenfalls mehr oder weniger so ab. Für die U-Bahn habe ich mir so ne aufladbare Karte gekauft, aber obwohl ich recht viel rumgefahren bin, hat sich beim Nachrechnen die Karte für mich nicht gelohnt. Irgendwas habe ich wohl falsch gemacht.
Bin morgens eher spät aufgestanden (und dann erst einmal in den Coffee-Shop…jeder zweite Laden in Seoul ist ein Coffee Shop!) – weil ich noch bis spät abends programmiert habe. Vorlesungen konnte ich schwänzen, aber vor den benoteten Programmieraufgaben konnte ich mich nicht drücken. Ohne Fleiss keinen Preis, duh.

Süsser Coffeeshop in der Nähe des Annyoung-Hostels
 Lustigerweise bin ich teilweise noch vor dem Hostelbesitzer Jaehun ins Bett. Der Typ war echt ulkig! Supernett, hatte aber einen speziellen Lebensstil, e.g. die Arbeit verschlafen, obwohl sie erst um 11:00 anfing und bis spät nachts Starcraft gespielt. Das Hostel scheint er auch nur sehr hobbymässig zu betreiben, ich glaube, es war seine Mam, die ab und zu vorbeikam um zu putzen. In Südkorea darf man übrigens auf dem Klo nur selten Papier runterspühlen. Gebrauchtes Klopapier also in den Mülleimer daneben…daran musste ich mich doch etwas gewöhnen. Und sie haben in Korea diese seltsamen Steckdosen vom Typ F (Dicke, runde Dreierstecke). Dort wo ich war, habe ich aber glücklicherweise immer Zweiersteckdosen gefunden, solche wie wir sie bei uns kennen.


Nebst Shopping und Museen (e.g. Seoul Museum of Art) besuchen, habe ich noch was anderes Verrücktes gemacht: Meine Haare gefärbt! Und zwar gleich richtig:


Eigentlich wollte ich Schwarz-Violett-Orange. Aus irgendeinem Grund hat mich der Frisör überredet Lila und Orange umzukehren. Und aus irgendeinem anderen Grund sind auf meinem Haar die Farben plötzlich Gelb und Schockpink geworden. Auch gut, Hauptsache knallig. Das Ganze hat mich ca. 170 CHF gekostet, aber dafür sass ich auch 5h dort (meine Haare wollten einfach nicht bleicher werden, argh). Will gar nicht wissen, was mich das hier gekostet hätte.


Am dritten (oder vierten?) Tag gesellte sich Maciek zu mir, der polnische Mitbewohner aus Ferdinands WG in Shanghai. Wir haben uns dann zusammen ein paar Sehenswürdigkeiten angeguckt. Unter anderem den grössten der fünf Paläste in der Gegend, der Gyeongbokgung Palast. Dort gibt es stündlich einen Abklatsch von Londons „Change the Guard“ und Maciek und ich haben uns darüber amüsiert, dass die „Guards“ weniger begeistert von ihrem Job schienen. Liegt es an den falschen Bärten?
Ein absolutes Highlight war der Besuch des Bukcheon Viertels. Dort findet man überall kleine Läden und Kunstgallerien verstreut. Ich hätte noch ein paar Tage dort abhängen können. Und in der Nähe haben Maciek und ich per Zufall noch ein supertolles kleines Restaurant gefunden, wo wir uns mit Bulgogi vollgestopft haben.


Mürrische Wachen.













Komische Touristin vor dem Gyeongbokgung Palast.

Bulgogi und tonnenweise Sidedishes, love it!

17-Gang-Menü zu dem Kimi Maciek und mich eingeladen hat.



Pagoda beim National Folk Museum, auch einen Besuch wert.




















Hübsche grafische Map von Bukchon.





















Sushi@Lotte Shopping Mall
So ging die Zeit in Seoul wie im Flug vorbei und schon war Freitag, der Tag vor der Hochzeit. Sie fand in Hye Sooks Heimatdorf Hamyang statt, irgendwo im Süden aufm Land; ein grosser Kontrast zum hochmodernen Seoul. Maciek und ich sind mit dem Bus hin, ein paar Stunden Fahrt und wir waren schon da. Bei Hye Sook Zuhause gab es dann erst einmal Gimbap zur Stärkung. Ich habe mich so gefreut, die beiden wiederzusehen und die Familien kennenzulernen! Am nächsten Tag wollten natürlich alle was von Hye Sook und Ferdinand, umso schöner, dass wir noch etwas Zeit miteinander verbringen konnten.
Die grosse Hochzeit dann in der Fortsetzung! – Wer nicht warten will, kann sich meinen Artikel für die Studizeitschrift „VISIONEN“ anschauen.


Ferdinand & hausgemachtes Gimbap





















Hab hier noch ein paar Orte mit Google Maps abgesteckt:



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